Leider bietet RoundCube noch keine wirklich praktikable Möglichkeit, Mails mit PGP/GPG zu verschlüsseln, sie also kryptographisch so zu schützen, dass der Inhalt für Dritte nicht lesbar ist, selbst wenn sie Mail während des Transports abfangen würden. Horde bietet diese Möglichkeit. Und da leider Gottes Mailverschlüsselung und -signierung - die nichts mit der Verschlüsselung von Verbindungen über TLS zu tun hat, nach wie vor im alltäglichen Mailverkehr kaum eingesetzt werden, ist Roundcube für den normalen Nutzer eine feine Sache.
Nutzbar ist RoundCube sofort, aber man kann einige Einstellungen nach seinem Gusto wählen und sollte auch die Angaben zu seinen "Identitäten" wunschgemäß eintragen. Detaillierte Informationen finden sich im Roundcube-Wiki.
Überraschung: Die Einstellungen für RoundCube finden sich tatsächlich unter dem Punkt "Einstellungen" rechts oben im Browser-Fenster. Sie sind recht überschaubar aufgebaut. Im linken Teil des Fensters erscheinen die Einstellungsgruppen, rechts werden dann die einzelnen Unterpunkte in einem Menü angeboten.
Tatsächlich heißt der erste Unterpunkt der "Einstellungen" schon wieder "Einstellungen", was blöde klingt, aber ziemlich selbsterklärend ist. Ganz nett ist der Unterpunkt "CardDAV": Dort kann man ein externes Adressbuch einbinden, zum Beispiel von Google oder Owncloud oder Kronolith von Horde. Ansonsten gibt es ein Standard-Adressbuch für RoundCube, das in einer SQL-Datenbank geführt wird. Kann man nicht synchronisieren, ist aber für die Nutzung innerhalb von RoundCube völlik ausreichend.
Dahinter verbergen sich in den nächsten Unterpunkten Grundeinstellungen, die man eigentlich nicht anfassen muss, zum Beispiel das Ordner-Abbonemment und Angaben zum eigenen Namen.
Das Pendant zu Ingo von Horde: Ein sehr leicht zu handhabendes Interface zu Sieve, mit dem man sich Regeln zusammenstellen kann. Zum Beispiel lässt sich so auch ein Autoresponder "bauen". Das geht aber auch mit dem eigenen Menüpunkt "Abwesenheit". Letzterer setzt nicht auf Sieve. Technisch eine sehr hübsche Lösung über gnarwl, aber das muss einen Nutzer nicht interessieren. Beide Optionen funktionieren jedenfalls sehr hübsch.
Genau eine Funktion: Man kann sein Passwort ändern. Simpel und funktional.